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Beim Wandern den Herbst spüren

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Wanderreportagen

Der König der Wälder

Im Unterengadiner Val Mingèr stehen die Chancen gut, Hirsche bei der Brunft zu beobachten. Das Rotwild führt aber auch abseits des Spektakels ein bewegtes Leben, das durch die Rückkehr des Wolfes nun etwas durcheinander gebracht wird.
05.09.2025 • Text: Reto Wissmann, Bilder: Severin Nowacki
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Wanderreportagen

Auf einen Blick: Rund um Bremgarten AG

Diese Wanderung führt zu eindrucksvollen Findlingen im herbstlichen Wald, vorbei an einem Vogelparadies an der Reuss und zum Frauenkonvent Hermetschwil.
05.09.2025 • Text: Angelika Imhof

Zu den herbstlichen Wandervorschlägen

Zur Hirschbrunft ins Val Mingèr Nr. 2283
Scuol, Val Mingèr — Tarasp, Fontana • GR

Zur Hirschbrunft ins Val Mingèr

Im Schweizerischen Nationalpark gibt es zwei Gebiete, um den König des Waldes zu beobachten: Das bekanntere ist das Val Trupchun, das von S-chanf aus einfach erreicht werden kann. Das schönere hingegen ist das Val Mingèr, ein abgelegenes Hochtal weit unten im Engadin. Zwischen Mitte September und Mitte Oktober stehen hier die Chancen gut, Hirsche bei der Brunft zu sehen – oder zumindest zu hören. Und hat man einmal kein Glück, so entschädigt einen die unberührte Naturlandschaft mit Föhrenwäldern, rauschenden Bergbächen und wilden Felszacken. Während der Sommersaison fährt ein Postauto vom Thermalkurort Scuol das Val S-charl hinauf bis zur Verzweigung beim Val Mingèr. So spart man lange Wanderkilometer der Talstrasse entlang. An der Haltestelle zeigt der Wegweiser in Richtung Sur Il Foss, einem Zwischenziel dieser Tour. Der Wanderweg führt sogleich von der Strasse weg und dem Wasser entlang in die Abgeschiedenheit des Nationalparks. In den Lärchen- und Föhrenwäldern im Talboden und an den Hängen des Piz Mingèr und des Piz dals Cotschens werben die Hirsche im Herbst lautstark um die Gunst der Hirschkühe. Auch wenn es vielleicht bessere Beobachtungsposten gäbe, darf der Weg im Nationalpark nie verlassen werden, und Picknicks sind nur an den dafür vorgesehenen Rastplätzen erlaubt. Zudem ist Hunden der Zutritt untersagt. Der Weg steigt ständig an bis zum 2316 Meter über Meer gelegenen Übergang Sur il Foss. Dieser bildet gleichzeitig die Grenze des Parks. Dahinter öffnet sich ein weiteres prächtiges Bergtal, das Val Plavna, das im Gegensatz zum Val Mingèr von Alpwirtschaft geprägt ist. Dem Wegweiser Richtung Tarasp Fontana folgend, führt der Wanderweg nun an der Alp Plavna vorbei wieder hinunter ins Engadiner Haupttal. Von Tarasp Fontana fährt ein Postauto zurück nach Scuol.
Vom Reussufer zum Erdmannlistei Nr. 2289
Rottenschwil, Hecht — Waltenschwil, altes Schulhaus • AG

Vom Reussufer zum Erdmannlistei

Der Erdmannlistei ist der Höhepunkt dieser gemütlichen Herbstwanderung. Er befindet sich auf einem Moränenwall mitten im Wald zwischen Wohlen AG und Bremgarten und besteht aus drei mächtigen Findlingen, die aufeinander gelagert ein Kunstwerk der Natur bilden. Die Felsblöcke stammen aus dem Aaremassiv und wurden vor Jahrtausenden von Aare- und Reussgletscher bis ins Mittelland transportiert. Die Wanderung beginnt am Rande von Rottenschwil, direkt bei der Stilli Rüss, dem am besten erhaltenen Flussaltwasser der Schweiz. Wer will, dreht hier eine kleine Erkundungsrunde, bevor die eigentliche Wanderung beginnt. Diese führt mitten in den Auenschutzpark Aargau hinein. Auf einem Schotterweg führt die Wanderung zunächst auf einem Damm entlang dem Flachsee. Vogelbeobachtende kommen in diesem Zugvogelreservat voll auf ihre Kosten und sollten den Feldstecher nicht vergessen. Zur Rechten wiegt das Schilf, zur Linken breiten sich Riedwiesen, Altläufe und Weiher aus. Bei Hermetschwil lohnt sich ein kurzer Abstecher hinauf zum Benediktinerinnenkloster St. Martin, das noch heute von neun Schwestern bewohnt wird. Auf einem Naturpfad geht es entlang der Reuss weiter – das Laub raschelt, die Sonne blinzelt durch das herbstliche Blätterdach. Die Luft surrt vom Vogelgezwitscher, ein Silberreiher hockt am gegenüberliegenden Flussufer. In Bremgarten West passiert man den Bahnhof und folgt der Signalisation durch das Quartier, bevor man in den Wald eintaucht. Über Wurzelwege gewinnt man sanft an Höhe. Schliesslich trifft man auf den imposanten Erdmannlistei und zahlreiche Feuerstellen. Kurz darauf verlässt man den offiziellen Wanderweg und folgt den Wegweisern Richtung Freiämter Sagenweg, der hinter dem idyllischen Waldweiher Cholmoos beginnt. Vorbei an einem Damhirschgehege, wandert man schliesslich ins beschauliche Dorf Waltenschwil, wo die Wanderung endet.
Quer durchs Val de Ruz Nr. 2290
Grand-Chézar — Neuchâtel, Pont des Parcs • NE

Quer durchs Val de Ruz

Das Neuenburger Val de Ruz ist ein weitläufiges, flaches Tal, flankiert von zwei Gebirgszügen. Die Wanderung quer durch das Tal startet in Chézard-St-Martin. Auf Naturwegen und durch Felder hindurch geht es zum Bois d’Yé. Im kleinen Waldstück sind ein Lehrpfad zum Neuenburger Wald und mehrere hübsche Picknickplätze zu finden. Zuerst auf Beton und danach auf Asphalt führt der Weg nach Engollon und zur Pfarrkirche des Orts mit ihren sehenswerten, mittelalterlichen Fresken. Nach der Überquerung des Seyon, des wichtigsten Wasserlaufs im Tal, erreicht man via Vilars den Hang von Chaumont. Von hier, im Süden des Tals, erstreckt sich der Blick bis auf die nördliche Bergkette mit dem Mont Racine und dem Tête de Ran. Der nächste Abschnitt folgt, nun wieder auf natürlichem Untergrund, dem Waldrand bis zur vermutlich im 16. Jahrhundert erbauten Kirche von Fenin. Anschliessend geht es zwischen den herbstlich verfärbten Bäumen hindurch hinunter nach Valangin. Das schmucke Dorf ist einen Rundgang wert und bietet einen Reigen historischer Bauwerke – von den beiden Häuserreihen der Hauptgasse aus dem 15. und 18. Jahrhundert über die zwischen 1500 und 1505 erbaute Kirche bis zum berühmten Schloss aus dem 13. Jahrhundert. Auf dem Weg durch die Seyon-Schlucht warnt ein Schild vor schwierigen Passagen. Tatsächlich ist der Pfad stellenweise schmal und recht abschüssig. Bald wird er aber wieder breiter und führt über ein Stück eines Römerwegs und schliesslich der Felswand entlang. Der Fluss ist von hier aus nicht zu sehen, die Strasse weiter unten aber umso besser zu hören. Ein letzter Höhepunkt der Wanderung wartet am Ende der Schlucht: Beim Gor de Vauseyon sprudelt der Fluss zwischen den Felsen, und alte Schaufelräder erinnern an die Mühle, die einst hier stand, wo heute das Maison du Prussien seine Gäste empfängt.
Wanderung zur Mitte Liechtensteins Nr. 2288
Steg FL, Tunnel • LI

Wanderung zur Mitte Liechtensteins

Wandern und Mathematik sind beste Freunde. Mithilfe der Mathematik lassen sich Wanderzeiten, Weglängen und Höhenunterschiede berechnen, und dank ihr ist es möglich, den exakten Mittelpunkt eines Landes zu bestimmen – den man auch besuchen kann. Zum Beispiel jenen des Fürstentums Liechtenstein. Georg Schierscher hat diesen Punkt anlässlich des «Weltjahres der Mathematik 2000» errechnet. Ein 4,5 Tonnen schwerer Findling markiert den Punkt mit den Koordinaten 760'361 / 223'297 auf der 1721 Meter hoch gelegenen Alp Bargälla. Die Wanderung zum geografischen Mittelpunkt führt über den Plattaspitz, einen unscheinbar wirkenden Gipfel mit fantastischer Aussicht auf das Fürstentum Liechtenstein, die Vorarlberger Alpen und das Rheintal. Die Tour bietet viel Abwechslung trotz relativ kurzer Wanderzeit. Nach dem Start in Steg steigt der Weg zügig an zum aktuell geschlossenen Berggasthaus Sücka. Kurz danach erreicht man den alten Tunnel, der seit 1864 den Zugang vom Tal in die Bergsiedlungen Steg und Malbun erheblich vereinfacht. Passieren tut man den Tunnel erst auf dem Rückweg. Erst einmal heisst es aufsteigen zum Plattaspitz auf zunehmend schmaler werdendem Weg. Rund um den Gipfel ist dieser mit Ketten gut gesichert. Der Gipfel bietet gerade mal zwei Menschen Platz, um die Aussicht zu geniessen. Besser rasten lässt es sich auf den schönen Weiden rund um den Bargällasattel. Der Abstecher vom Sattel zum geografischen Mittelpunkt ist gut markiert, der markante Stein mitten auf der Alpwiese bei Bargälla ist nicht zu übersehen. Der Rückweg nach Steg ist Genusswandern pur. Durch lauschige Wälder und vorbei an der Walsersiedlung Silum steht man alsbald vor dem alten Tunnel, der einen von der Rheintalerseite zurück ins Saminatal und zum Ausgangspunkt der Tour bringt.
Panoramawanderung vom Wildspitz zum Zugerberg Nr. 2191
Sattel — Zugerberg • ZG

Panoramawanderung vom Wildspitz zum Zugerberg

Der Wildspitz ist weder besonders wild noch besonders spitz. Dennoch ist der 1580 Meter hohe Berg auf der Grenze zwischen den Kantonen Schwyz und Zug ein lohnendes Wanderziel. Die Aussicht auf die Innerschweizer Alpen und Seen ist atemberaubend, und ein sympathisches Restaurant gibt es auch noch. Den Aufstieg muss man sich aber verdienen. Gut 800 Höhenmeter sind es ab Bahnhof Sattel-Aegeri. Zunächst geht es durchs Dorf, dann über steile Weiden und durch Wälder die Südostflanke des Rossbergs hinauf. Die Bergkette, mit dem Wildspitz als höchster Erhebung, prägt den ersten Teil der Wanderung. Ein Überblick bietet sich von der Halsegg aus, wo es nicht nur eine eindrückliche Panoramatafel, sondern auch eine Alpwirtschaft, das Dufour-Museum und ausgedehnte Bunkeranlagen gibt. Weiter geht es nun immer mehr oder weniger dem Grat entlang über den Wildspitz bis zum Gnipen. Hier nahm 1806 der verheerende Bergsturz von Goldau seinen Anfang. Jetzt ändert die generelle Wanderrichtung und verläuft gegen Nordwesten in Richtung Zugerberg. Der Abstieg vom Gnipen hat es in sich: Einige steile, mit Ketten und Tritteisen gesicherte Stellen sind zu überwinden. Danach wird es wieder gemütlicher. Es folgen schöne Mischwälder, Moorwiesen und am Pilgerweg das Buschenchäppeli. Die Aussicht wird von Rigi, Pilatus und Zugersee geprägt. Je näher man dem Zugerberg kommt, desto «möblierter» wird der Wald. Hier gibt es Erlebniswege, Spielplätze und komfortable Rastplätze. Auf dem Zugerberg angekommen, fallen dann die Gebäude des Internats Montana auf, das unter anderem Swatch-Gründer Nicolas Hayek besucht hat. Die Station der Zugerbergbahn befindet sich etwas unterhalb der Schule.
Auf der Via Spluga durch eine enge Schlucht zum Splügenpass Nr. 2185
Isola (Italia), Paese — Splügenpass, Berghaus • GR

Auf der Via Spluga durch eine enge Schlucht zum Splügenpass

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es in der Schweiz Pläne, die Schifffahrt massiv auszubauen: Der Ingenieur Pietro Caminada plante einen Tunnel durch den Splügenpass. Bis nach Isola in Italien wollte er die Schiffe überirdisch mit einem Schleusensystem transportieren, von da aus durch einen 15 Kilometer langen Tunnel bis in die Rofflaschlucht kurz vor Andeer. Insgesamt war eine 600 Kilometer lange Wasserstrasse zwischen Genua und Basel geplant. Doch sie kam nie zustande, scheiterte an der Finanzierung. Diese Wanderung führt durch das Kernstück dieser Vision, eine Wasserstrasse durch die Alpen zu bauen. In rund fünf Stunden gelangt man – immer den Wegweisern des Via Spluga folgend – von Isola zum Stausee Lago di Montespluga und weiter über den Pass zum Berghaus Splügenpass. Weil der Bus von «Splügen, Dorf» nach «Isola (Italia), Paese» nur selten fährt, empfiehlt sich eine Anreise am Vortag. Auf einem stets leicht ansteigenden Weg wandert man zum kleinen Weiler Soste. Esel stehen auf der Weide, Lärchen und Rottannen spenden Schatten, im Hintergrund rauschen Bergbäche. Nun folgt der steilste Teil: Die Schlucht wird immer enger, manchmal verläuft der Weg in Serpentinen, das letzte Stück vor dem Stausee ist gar in den Felsen gehauen. Über die Staumauer gelangt man auf die westliche Seite des Lago di Montespluga. Nach einem attraktiven Uferweg eröffnet sich eine feuchte Hochebene vor der Ortschaft Montespluga. Die hübschen farbigen Häuser ziehen sich der Passstrasse entlang. Nach einem Espresso folgt das letzte Stück Richtung Passhöhe. Erst hier sind Autos und Motorräder zu hören, in rund einer Stunde erreicht man den Pass auf 2114 Metern über Meer – und damit die Schweiz. In rund einer Viertelstunde geht es hinunter zum Berghaus Splügenpass.
Grenzwandern in der Wildnis des Onsernonetals Nr. 2187
Spruga — Comologno, Paese • TI

Grenzwandern in der Wildnis des Onsernonetals

Im Herbst wirkt das bewaldete Onsernonetal wie ein wogendes Meer aus Naturfarben, aus dem die hoch am Hang klebenden Siedlungen wie Inseln herausragen. Spruga, das hinterste Dorf im Tal, ist ein idealer Ausgangspunkt, um sanft in die wilde Natur einzutauchen. Eine asphaltierte, aber für den motorisierten Verkehr gesperrte Forststrasse führt auf der linken Talseite sanft abwärts Richtung italienischer Grenze. Man kann den 40-minütigen Fussmarsch als Einstiegsmeditation für das sehen, was später kommt. Das erste Ziel sind die Bagni di Craveggia – das historische Freiluftthermalbad im unbewohnten Grenzgebiet zwischen der Schweiz und Italien. Die teilweise zerfallene Anlage ist so wiederhergestellt, dass man sich ein Bad im knapp 30 Grad warmen Wasser gönnen kann. Die Therme ist frei zugänglich und die Benutzung kostenlos. Nur das Wasser muss man selbst einlassen. Ausser der Wanne, einer kleinen Kapelle und einer Picknickstelle gibt es hier keine Infrastruktur. Mindestens so lohnenswert wie ein Bad im Heilwasser ist die schroffe Bergwildnis im hintersten, italienischen Teil des Tals. Wo genau die Grenze verläuft, kann man nur ahnen. Man überquert sie unbemerkt. Eine zerfallende Kaserne der Carabinieri am Weg macht klar: Es war nicht immer so friedlich wie heute. Dass hier einst Schmugglerrouten durchführten, versteht sich von selbst. Der Rückweg auf der rechten Seite des Isorno enthält dann alle Zutaten einer Tessiner Wanderung: Es ist schmal, steil, einsam und urwaldmässig abenteuerlich, aber nicht gefährlich. Wichtig ist, das Wetter im Blick zu behalten. Nach Niederschlägen können die Seitenbäche, die man überqueren muss, unpassierbar sein. Nach dem Übergang zurück auf die linke Seite des Isorno führt ein Bergweg vorbei an Ruinen früherer Siedlungen, zuerst sanft, dann steil hoch nach Comologno. Hier endet die Wanderung mit einer herrlichen Aussicht über das ganze Tal.
Idyllische Wanderung durchs Churz- und Langloch nach Schaffhausen Nr. 2192
Thayngen — Schaffhausen, Schweizersbild • SH

Idyllische Wanderung durchs Churz- und Langloch nach Schaffhausen

Thayngen ist schon beinahe Deutschland: Fast in alle Richtungen liegt die Grenze nahe, am Bahnhof prangt das Logo der Deutschen Bahn, und der grösste Arbeitgeber ist die (einst) deutsche Traditionsmarke Knorr. Doch im Gegensatz zu den Knorr-Produkten, die viele fälschlicherweise als Schweizer Kulturgut betrachten, ist Thayngen tatsächlich echt schweizerisch – auch wenn die Schaffhauser Gemeinde im äussersten Zipfel des Landes liegt. Auch die gelben Wegweiser fehlen in Thayngen nicht. Einer zeigt vom Bahnhof in Richtung Schaffhausen. Der Weg führt zunächst durchs Dorf und dann an das Flüsschen Biber. Dem Ufer entlang verläuft ein Lehrpfad – natürlich zum Biber, der sich am renaturierten Wasserlauf wieder wohlfühlt. Bei Hüttenleben geht der Weg vom Wasser weg und den Lohningerbuck hinauf direkt ins Churzloch. Wie das folgende Langloch ist das ein sogenanntes Trockentälchen, das tief in den Kalkstein eingeschnitten ist. Entstanden ist es durch Schmelzwasser eiszeitlicher Gletscher. Obschon sie unterdessen mit Sand und Kies teilweise wieder aufgefüllt wurden, sind die beiden Tälchen für Wandernde ebenso idyllisch wie überraschend. Nach dem Langloch geht es vorbei an mehreren Tümpeln und Sümpfen durch das Schlossholz, bis der Weg unterhalb des Schlosses Herblingen aus dem Wald hinausführt. Die mittelalterliche Burg ist in Privatbesitz und nicht öffentlich zugänglich. Dafür säumen steinerne Heldenfiguren ein Stück weit den Wanderweg in Richtung Schaffhausen. Auf den letzten zwei Kilometern gibt es im Naturschutzgebiet Mos-Buck nochmals ein Amphibienlaichgebiet von nationaler Bedeutung und bei Dachsebüel eine steinzeitliche Höhle zu entdecken. Letztere wurde vor 6000 Jahren für Bestattungen genutzt. Von der Höhle aus ist es nur noch ein Katzensprung bis zur Bushaltestelle Schaffhausen, Schweizersbild.

Wandern im goldigen Unterengadin GR

Zu den Sgraffiti im Unterengadin Nr. 2285
Sent, Sur En — Scuol, Bogn Engiadina • GR

Zu den Sgraffiti im Unterengadin

Sie gehören zum Engadin wie die Nusstorte: die Sgraffiti. Die geheimnisvollen Figuren und Motive zieren die Fassaden der stattlichen Engadiner Häuser und verleihen den Dörfern einen einzigartigen Charme. Sgraffiti werden nicht gemalt, sondern in den Kalkputz gekratzt – nach traditioneller Technik, die zum kulturellen Erbe der Schweiz gehört. Die Vielfalt der Sgraffiti kann auf der Wanderung von Sur En über Sent nach Scuol entdeckt werden. Vom Dorf Sur En führt der Weg beim Camping erst über die gedeckte Holzbrücke mit Baujahr 1868 über den Inn, danach folgt eine Viertelstunde auf dem Natursträsschen bis zum Kieswerk, bevor der lauschige Bergwanderweg an der felsigen Südseite des Inns übernimmt. Über Stock und Stein geht es langsam höher, gelb verfärbte Birken leuchten mit der Sonne um die Wette, im Talgrund macht sich der tiefblaue Inn breit. Glaubt man bei La Fuorcha das Dorf Sent schon in Reichweite, beginnt der konditionell anspruchsvolle Teil der Tour: der Aufstieg dem Wildbach entlang durchs Val da Muglins. Steil windet sich der schmale Pfad in die Höhe, ab und zu erhascht man einen Blick auf die markante Kirche von Sent und die umliegenden Bergspitzen. Sent ist mit seinen engen Gassen, den grossen Dorfbrunnen und den reich verzierten Fassaden eine Augenweide – die Fortsetzung der Wanderung ebenso. Sie führt auf angenehmen Naturwegen über den Hof Chauennas hinunter nach Scuol, mit einzigartiger Aussicht übers Tal, auf den Inn und die markigen Unterengadiner Berge. Blickt man zurück, leuchtet in der Sonne nochmals Sent entgegen – ein Bild, das man gerne mit nach Hause nimmt.
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Wanderreportagen ABO

Gekratzte Kunst

Sie sind das Wahrzeichen der Engadiner Häuser: Sgraffiti. Die jahrhundertealte Handwerkskunst erlebt heute dank Malermeister Josin Neuhäusler einen neuen Aufschwung. Auf einer Wanderung von Sur En nach Scuol begegnet man dem Wandschmuck in Sent.
05.09.2025 • Text und Bilder: Daniel Fleuti
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Wanderreportagen ABO

Viel mehr als ein Dorfladen

Die für den sozialen Zusammenhalt so wichtigen Dorfläden sind in vielen Berggemeinden stark gefährdet. In Ramosch GR haben die Einheimischen ihren Laden erfolgreich vor der Schliessung gerettet und zu einem Begegnungsort gemacht.
05.09.2025 • Text: Patricia Michaud, Bilder: Raja Läubli
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Videos

Samnaun GR: Auf Schnittlauchtour

Kommen Sie mit auf Schnittlauchtour in Samnaun GR. Das Finale: Ein Outdoor-Fondue mit wildem Schnittlauch.
03.09.2025

Ausrüstung

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Praktisch

Outdoorkleider –die zehn grössten Fehler …

Um die zehn grössten Fehler bei Outdoorkleidern zu verhindern, hilft ein kleiner Exkurs in die Funktion des menschlichen Körpers während des Wanderns. Und das altbewährte Zwiebelschalenprinzip.
05.09.2025 • Text: Jürg Buschor / Outdoor Content HubIllustration: Esther Angst
Praktisch
Praktisch

Neue Wanderausrüstung

Eine Wetterschutzjacke ganz ohne Plastik von Mover, eine leichtgewichtige Cap von Kari Traa, ein solider Kinderschuh von Lowa und vieles mehr.
05.09.2025

Menschen am Wanderweg

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Portraits ABO

«Mit Bubo wandere ich achtsamer»

Im Unterengadin kennt man ihn als den «Eulenmann»: Werner Fischer aus Ftan GR ist in der Schweiz einer von ganz wenigen, die einen Uhu falknerisch halten. Mit ihm geht er jeden Abend wandern – damit der Vogel seinen natürlichen Instinkten nachgehen kann.
05.09.2025 • Text: Angelika Imhof, Bilder: Claudia Alini
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Portraits ABO

Angetroffen im Lötschental VS

Kilian Lehner ist Postautochauffeur im Lötschental. Seit dem Bergsturz in Blatten ist seine Arbeit nicht mehr die gleiche. Warum er sich trotz dem Unglück wünscht, dass Wandernde ins Tal kommen.
08.12.2025 • Text und Bild: Rémy Kappeler
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Portraits

«Ich wandere nicht mit allen gleich gern»

Sie ist eine der jüngsten und aufstrebendsten Stand-up-Comedians der Schweiz – und seit der Pandemie auch auf Wanderwegen anzutreffen. Unterwegs am Walensee erzählt Reena Krishnaraja, was sie am Wandern mag und was sie nervt.
30.05.2025 • Text: Angelika Imhof, Bilder: Raja Läubli
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Portraits ABO

Eine Brücke – viele Geschichten

Brücken und Stege sind Teil des Schweizer Wanderwegnetzes und müssen regelmässig unterhalten werden. Doch wer sind die Menschen, die sie passieren? Ein Tag voller Geschichten auf dem neuen Frauwissteg bei Münchwilen im Kanton Thurgau.
05.09.2025 • Text: Mia Hofmann
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Portraits ABO

«In der Dunkelheit richtet sich der Fokus stärker auf das Licht»

Für sein neues Buch ist Simon Walther 1000 Kilometer durch die Alpen gewandert. Unterwegs zur Lobhornhütte im Berner Oberland erzählt er, warum ihm für seine Fotografien bei Vollmond kein Weg zu weit ist.
12.07.2024 • Interview: Reto Wissmann, Bilder: Markus Ruff, Simon Walther

Aus der Wanderwelt

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Aus der Wanderwelt

Der kleine Komfort für unterwegs

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05.09.2025
Screenshot 2025-09-05 100621
Videos

Neu: Artikel auf der Karte der Schweizer Wanderwege finden

Seit Neuem werden die Artikel von DAS WANDERN auf der Karte der Schweizer Wanderwege angezeigt. Eine kurze Wegleitung.
05.09.2025
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Aus der Wanderwelt

Neues aus der Wanderwelt

Originelle Wegweiserbilder unserer Leserschaft, eine Ausstellung zum Wandern in Flims GR, eine Herbstbroschüre mit zehn neuen Wandervorschlägen und vieles mehr.
05.09.2025
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Aus der Wanderwelt ABO

Übernachtet auf der Alp Lapisa VS

Ein Ort, wo täglich gekäst wird und der Älpler frischen Kräuterschnaps herstellt. Die Kinder erfreuen sich vor allem an den vielen Tieren, wovon zwei frei auf dem Hof herumtollen.
05.09.2025 • Text und Bilder: Rémy Kappeler
Bucher-d-f
Aus der Wanderwelt

Neue Bücher aus der Wanderwelt

Ein leichter Roman mit Hüttenfeeling, ein Bericht eines alt Bundesrats, ein Buch übers Weitwandern mit Hund und eine Sammlung philosophischer Streifzüge.
05.09.2025
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Aus der Wanderwelt ABO

Warum eigentlich wandern Schwyzerinnen schneller als St. Galler?

Nützliches Wanderwissen
05.09.2025 • Text: Rémy Kappeler, Bilder: zVg, natur-welten.ch

Wandern im Ausland

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Wandern im Ausland

Wandern in Norwegens archaischer Schönheit

In den südnorwegischen Fjordlandschaften umrahmen mächtigste Gipfel tiefe Fjorde. Grüne Bergtäler, wilde Flüsse und tosende Wasserfälle lassen Wanderherzen höherschlagen.
Zur Reportage
05.09.2025 • Text: Franziska Hidber
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Wandern im Ausland

Gruppenreise: Wandern in Fjordnorwegen

Auf dieser exklusiven Gruppenreise der Schweizer Wanderwege und Kontiki entdecken Sie die Schönheiten Fjordnorwegens. Geniessen Sie atemberaubende Ausblicke über den Jotunheimen-Nationalpark, eine Schifffahrt auf dem Nærøyfjord, und entdecken Sie die Städte Oslo und Bergen.
Zur Gruppenreise
05.09.2025

Die Menschen hinter den Wanderwegen

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Wir machen alles für die Wege

Hast du dich einmal gefragt, wer die gelben Tafeln aufstellt? Genau – das machen wir! Und noch vieles mehr.
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Wandern ist übersetzen

05.09.2025
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Wandern ist unheimlich

29.11.2024
Illustration Kolumne 3-24
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Wandern ist Komfort

24.05.2024

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